Neue Ambulanz für Kopfschmerzpatient*innen
Im Gesundheitszentrum für Selbständige können sich SVS-Versicherte bei Kopfschmerzen neuerdings an eine interdisziplinäre Kopfschmerzambulanz wenden. Dr. Inge Knödlstorfer, Kopfschmerz-Expertin und Leiterin der Ambulanz, setzt dabei auf einen ganzheitlichen Ansatz, indem sie Westliche Medizin mit Methoden der Traditionell Chinesischen Medizin verbindet.
Kopfschmerz und Migräne sind für Betroffene eine große Belastung. „Diese Patient*innen leiden unter chronischen Schmerzen und haben meist schon viele erfolglose Therapieversuche hinter sich“, erklärt Dr. Inge Knödlstorfer. Die Allgemeinmedizinerin beschäftigt sich seit zehn Jahren eingehend mit Kopfschmerz und leitet die neue Ambulanz im Gesundheitszentrum für Selbständige. Ihr Ziel ist es, ein ganzheitliches, individuelles Behandlungskonzept für jede*n Betroffene*n zu schaffen, um ihnen zurück in einen möglichst beschwerdefreien Alltag zu helfen. Länge und Intensität der Therapie hängen dabei stark von persönlichen Faktoren, sowie der Art und Ursache des Kopfschmerzes ab.
Das Beste aus zwei Welten
Zu Beginn der Behandlung gelte es, die Art des Kopfschmerzes abzuklären. Grundsätzlich wird zwischen Kopfschmerzen, die als primäre Störung auftreten (z.B. Migräne, Cluster- oder Spannungskopfschmerzen), und jenen, die als Folge anderer Erkrankungen entstehen (sekundäre Kopfschmerzen), unterschieden. Im Zuge des Erstgesprächs wendet Dr. Knödlstorfer neben moderner Diagnostik – z.B. Erhebung des neurologischen Status, Blutbefunde, MRT des Schädels, etc. – auch gleichzeitig Methoden der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) an. Hierbei spielen neben Puls- und Zungendiagnose u.a. auch Ernährungs- und Lebensstilgewohnheiten, Temperaturbefindlichkeit, Trinkverhalten, Schlaf und psychischer Zustand der betroffenen Person eine Rolle. „Die TCM ist eine Erfahrungsmedizin, deren Stärke im Wiederherstellen der Funktion des Körpers liegt“, erklärt Dr. Knödlstorfer. Im Gegensatz dazu arbeite die Westliche Medizin symptomorientiert. Um ihren Patient*innen optimal helfen zu können, kombiniert die Allgemeinmedizinerin das Beste aus beiden Welten.
Hilfe zur Selbsthilfe
Auf Basis der Anamnese erstellt die Kopfschmerz-Expertin individuelle Behandlungskonzepte, die wiederum Therapieansätze aus Schulmedizin und TCM kombinieren. Unter Berücksichtigung von Fachrichtungen wie beispielsweise Neurologie, Psychologie, Physiotherapie und Orthopädie können unter anderem auch Körper- und Ohrakupunktur als etablierte Methoden der TCM zum Einsatz kommen. Einerseits gelte es, die bestehenden Schmerzen in den Griff zu bekommen – die TCM spricht hier davon, eine bestimmte Pathologie auszugleichen. Andererseits sollen Schmerzen künftig erst gar nicht entstehen. Patient*innen erhalten daher Tipps und Anleitungen in Bezug auf ihre Lebensführung, die sie dabei unterstützen, das wiederhergestellte Gleichgewicht zu halten. „Mein Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Kopfschmerzambulanz soll ein Ort sein, von dem die Patient*innen wissen: hierhin kann ich mich bei Beschwerden wenden, hier wird mir geholfen. Gleichzeitig möchte ich ihnen aber auch das richtige Werkzeug mitgeben, damit ihre Beschwerden künftig gar nicht mehr entstehen und sie nicht auf regelmäßige Besuche in der Ambulanz angewiesen sind“, erklärt Dr. Knödlstorfer.
Alles unter einem Dach für SVS-Versicherte
Während die Kopfschmerzambulanz eine ganzheitliche Diagnose und Behandlung von primären Kopfschmerzen bietet, erfolgt die Therapie von sekundären Kopfschmerzen in den jeweiligen Disziplinen der auslösenden Erkrankung. Auch hier profitieren SVS-versicherte Patient*innen im Gesundheitszentrum für Selbständige, weil sie eine Vielzahl an medizinischen Fachrichtungen unter einem Dach vorfinden. „Das spart wertvolle Zeit und schafft Entlastung in einer ohnehin sehr belastenden Situation“, weiß Geschäftsführerin Mag. Maria Lesterl. Die neue Kopfschmerzambulanz steht betroffenen SVS-Versicherten mit neurologischer Zuweisung nach Terminvereinbarung zur Verfügung.